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Mehrheit unterstützt ein Mehr an Friedensförderung

Umfrage zur Unterstützung für Friedensförderung in der deutschen Bevölkerung
15. Januar 2019

Ohne eine breite öffentliche Unterstützung werden die ambitionierten Ziele zur Prävention, Bearbeitung und Lösung von gewaltsamen Konflikten nicht erreicht werden können. Aber welche Einstellungen und welches Wissen haben die Bürgerinnen und Bürger zur Förderung des Friedens? Die Umfrage „Public support for peacebuilding“ zeigt, dass ein Mehr an Friedensförderung und an deutschem Engagement bei der deutschen Bevölkerung gefragt ist.

Angesichts einer zunehmenden Zahl bewaffneter Konflikte und ihren globalen Folgen hat sich die politische Debatte um die richtigen Antworten und Strategien in den letzten Jahren intensiviert. Dabei kommt häufig zu kurz, welche Antworten die Bevölkerung für die richtigen hält. Ohne eine breite öffentliche Unterstützung werden die ambitionierten Ziele zur Prävention, Bearbeitung und Lösung von gewaltsamen Konflikten jedoch nicht erreicht werden können. Aber welche Einstellungen und welches Wissen haben die Bürgerinnen und Bürger zur Förderung des Friedens? Welche individuellen Faktoren erklären die Einstellungen und das Wissen innerhalb der Bevölkerung zu Friedensförderung?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Umfrage „Public support for peacebuilding“, die von den Friedensorganisationen Conciliation Resources und Alliance for Peacebuilding durchgeführt wurde. Die Studie untersucht die öffentliche Meinung zu Friedensförderung in Deutschland, den USA und Großbritannien. In Deutschland wurden 1.000 Personen aller Altersgruppen ab 18 Jahre und aller Parteiorientierungen befragt.

Wir stellen die Ergebnisse für Deutschland aus dieser Umfrage hier vor. Die PDF-Version dieses Beitrags finden Sie hier.

Die deutsche Öffentlichkeit wünscht sich mehr Investitionen für Friedensförderung

Eine große Mehrheit der Deutschen sieht eine hohe Relevanz der Friedensförderung bei der Beendigung von Konflikten, und möchte dafür auch mehr Ressourcen bereitgestellt sehen. Diese positive Einschätzung ist unabhängig von Alter und Geschlecht und bestätigt sich quer durch die politische Landschaft.

Woher rührt der Wunsch nach mehr Friedensförderung?

Die Gründe, warum Deutschland sich für Friedensförderung einsetzen sollte, sind vielfältig. Sie reichen von ethisch-moralischen Überlegungen bis hin zu der Auffassung, dass es ein Recht auf Frieden gibt.

Die Öffentlichkeit versteht, was Friedensförderung ist

Die deutsche Öffentlichkeit hat ein fundiertes Wissen darüber, was Friedensförderung in ihrer Komplexität bedeutet: Sie hat ein Verständnis davon, dass Friedensförderung Zeit braucht, um strukturelle Konfliktursachen zu adressieren und Beziehungen wiederherzustellen. Sie weiß, dass inklusive Prozesse nötig sind, um alle Teile der Bevölkerung und die Regierung mit einzuschließen: Eine Grundvoraussetzung dafür, dass Geschehenes verarbeitet und zukünftige Gewalt verhindert werden kann.

Breite Zustimmung für ein ziviles Engagement mit bewaffneten Gruppen

Es herrscht eine hohe Zustimmung darin, nicht-militärische Ansätze zur Beendigung bewaffneter Konflikte zu nutzen – auch gegenüber bewaffneten Gruppen. Dabei wird ein breites und auf die jeweilige Situation abgestimmtes Instrumentarium an Ansätzen, wie Gespräche, Mediation oder Verhandlungen, als wichtig erachtet. Befürwortet wird auch eine Akteursvielfalt: So wird neben Internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen vor allem lokalen Gemeinschaften, aber auch Regierungen und Nichtregierungsorganisationen (im Englischen „charities“) eine wichtige Rolle zugeschrieben.

Bedeutung für Deutschland

Ein Mehr an Friedensförderung und an deutschem Engagement ist also gefragt. Deutschland könnte eine Vorreiterrolle übernehmen, denn die fachliche Expertise auf staatlicher und zivilgesellschaftlicher Seite und geeignete Instrumente sind ebenso vorhanden wie die politischen Rahmenbedingungen:

Auf internationaler Ebene betonen die Agenda 2030 und die Sustaining Peace Agenden der Vereinten Nationen die Relevanz von Prävention und nachhaltiger Friedensförderung. Auf nationaler Ebene bekräftigt die Bunderegierung, mit den Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“, stärker international Verantwortung für Frieden, Freiheit, Entwicklung und Sicherheit übernehmen zu wollen.

Nun kommt es darauf an, der Friedensförderung mehr Gewicht auch im politischen und gesellschaftlichen Diskurs und Handeln zu geben und ihr mehr Sichtbarkeit nach innen und außen zu verschaffen. Dazu braucht es Mut und Engagement von Seiten aller Akteure, der staatlichen wie der zivilgesellschaftlichen – aber wie die Umfrageergebnisse zeigen: Die Unterstützung der deutschen Bevölkerung dafür haben sie.

Wir danken Conciliation Resources für die Genehmigung zur Verwendung Ihrer Studie “Public Support for peacebuilding. Attitudes towards peacebuilding and dialogue with armed groups in the UK, US and Germany” und für die Zusammenarbeit bei der Erstellung dieses FriEnt-Beitrags.

Die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) ist ein Zusammenschluss von staatlichen Organisationen, kirchlichen Hilfswerken, zivilgesellschaftlichen Netzwerken und politischen Stiftungen.

Kontakt

Arbeitsgemeinschaft Frieden

und Entwicklung (FriEnt) c/ o GIZ

Friedrich-Ebert-Allee 36

53113 Bonn

Tel +49 228 4460-1916

E-Mail: info@frient.de

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