Marc Baxmann Am 30. Mai hat das „High Level Panel on Post-2015 Development Agenda“ (HLP) seinen mit Spannung erwarteten Bericht unter dem Titel "A new global Partnership" an den UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon überreicht. Nach vielfacher Einschätzung hat das 27-köpfige Beratergremium seinen Job erstaunlich gut gemacht und die Erwartungen an mutige, zugleich aber auch praktikable Vorschläge für eine transformative Entwicklungsagenda teilweise sogar übertroffen. Frieden und gute Regierungsführung nehmen eine unerwartet prominente Rolle ein. So werden in dem Bericht fünf transformative Verschiebungen identifiziert, die im Sinne eines entwicklungspolitischen Paradigmenwechsel verstanden werden sollten: Niemanden zurücklassen, Nachhaltige Entwicklung ins Zentrum rücken, Strukturen und Wachstum der Wirtschaft auf Beschäftigung im Rahmen nachhaltiger Innovationsstrategien orientieren, Frieden fördern und effektive, zugängliche und verantwortliche Institutionen für alle schaffen, Eine neue globale Partnerschaft zur Umsetzung der Agenda formen. Eine Kernbotschaft des HLP lautet: „We are calling for a fundamental shift – to recognize peace and good governance as a core element of wellbeing, not an optional extra.“ Damit wird Frieden nicht nur im Sinne eines fundamentalen Rechts auf ein Leben in Abwesenheit von Gewalt und Krieg definiert, sondern als Kernbestandteil nachhaltiger Entwicklung. Frieden ist nicht Zusatz oder Nebenziel, sondern Fundament von Entwicklung – und dies gilt überall, nicht nur in fragilen oder von Konflikten betroffenen Ländern.